Frustrationstoleranz als Zukunftskompetenz!

Wie wir unseren inneren Teamgeist fördern und den inneren Schweinehund besiegen.

Wer kennt das nicht, das faszinierende Gefühl, wenn wir neue Pläne schmieden.  Wenn wir gedanklich neue Länder bereisen, ein geliebtes Hobby wieder aufnehmen oder im nächsten Italien Urlaub mit exzellenten Sprachkenntnissen glänzen. Wir wollen unsere Zeit, unser Leben freudvoll, erfolgreich und sinnvoll gestalten.

Für die meisten Menschen und Unternehmen hat die Motivation- und Strategieplanung im Januar und Februar Hochkonjunktur. Der Urlaub wird eingereicht, die nächsten Projekte und Meilensteine mit dem Team erfolgsversprechend abgesteckt, neue Zielvereinbarungen getroffen und moderne, zukunftsweisende Konzepte entwickelt. Zu Hause sind die fabrikneuen Laufschuhe angekommen und stehen erwartungsvoll bereit um die lang angestrebte Challenge, den Halbmarathon in Angriff zu nehmen. Den Dachboden haben wir in unseren Vorstellungen auch bereits entrümpelt und zu unserem persönlichen Rückzugsort ausgebaut. Wir wollen täglich meditieren, uns gesund ernähren, einmal die Woche gemeinsam kochen sowie mehr Zeit für Freunde und Familie haben.

Damit das dieses Jahr auch gelingt haben wir gleich die entsprechende Fachliteratur bestellt, die unterstützenden APPs heruntergeladen, den Weiterbildungskatalog angefordert,… kurz gesagt:

die Aussichten sind beruflich und privat rosig - 2023 wird unser Jahr!

Wir erleben ein zuversichtliches Hochgefühl, Dopamin wird ausgeschüttet, denn Vorfreude ist wissenschaftlich bewiesen, der Botenstoff mit dem Schlüssel zum Glück.

Hier gibt es nur einen kleinen Haken, dieser Dopamin-Booster hält nur so lange an, wie die gesteckten Ziele für uns auch nach wie vor einen Sinn haben, erstrebenswert und vor allem erreichbar bleiben.  

 

Ereilt uns nun der Alltag mit seinen kleinen Nebenschauplätzen und den weltlichen “to do‘s”, wird unsere emotionale Stabilität immer wieder auf die Probe gestellt.

Vor diesem Hintergrund ist es auch nachvollziehbar, dass. 71% mehr Stellenanzeigen als vor vier Jahren die soziale Kompetenz: Frustrationstoleranz als Anforderung aufführen.

(Dies ergab eine Studie der Bertelsmannstiftung, nach der Analyse von 48 Mio Stellenausschreibungen)

Unsere Frustration wird im Wesentlichen durch 3 Faktoren beeinflusst:

1. äußere Faktoren - Personen verhalten sich anders als erwartet, die Rahmenbedingungen ändern sich oder entwickeln sich nicht wie erwartet.

2. innerer Faktoren – unser innerer Kritiker ist aktiv und wir belasten uns selbst mit Selbstvorwürfen und abwertenden Gedanken.

3. Leugnung oder Bagatellisierung der Frustrationsursachen – wir tun so, als ob das ja alles nicht so schlimm ist und unterdrücken unsere Gefühle.

Wie bekommen wir jetzt die erforderliche Extra-Portion Frustrationstoleranz oder noch besser gesagt, wieder eine lössungsorientierte und handlungsmotivierte Haltung?

Wie können wir umschalten, wenn unser innerer Schweinhund uns mit Gedanken wie: „Jetzt macht das auch keinen Sinn mehr, da hast Du Dir mal wieder viel zu viel vorgenommen, das wird alles nix mehr, geht sowieso alles schief, man kann sich sowieso auf niemanden verlassen!“ verärgert, mutlos und resigniert auf dem Sofa mit einer Tüte Chips zurücklässt.

Idee: Wie wäre es, wenn wir zu dem inneren Dialog auch unseren inneren Teamgeist einladen um die eigene Anpassungsfähigkeit auszubauen, zu fördern und zu fordern.

Was würde unser Teamgeist uns raten? Welche inneren Stärken wohnen noch in uns, die wir jetzt mobilisieren können? Welche inneren Teammitglieder (Ressourcen) könnten jetzt unterstützend hilfreich sein?

3 Fragen an Deinen inneren Teamgeist:

Wenn ich mir selbst ein guter Freund wäre, was würde ich mir in der Situation raten?

Wie kann ich das Problem schrittweise auflösen?

Was werde ich jetzt tun, was ist der 1. Schritt ?

Geht es darum, sich schnell an sich verändernde Bedingungen anzupassen, erfordert dies entsprechende Fähigkeiten in drei Bereichen: im Denken, Fühlen und Handeln.

Neun Punkte, bei denen sich ansetzen lässt, um die eigene Anpassungs- und damit auch Veränderungsfähigkeit zu stärken.

Ebene des Denkens

1. Wahrnehmung ent­engen: Wenn wir an bestimmten Wahr­nehmungsmustern festkleben und einen engen Fokus haben, bekommen wir nicht mit, was sich an den Rändern unserer engen Wahrnehmung abspielt – und mitunter verändert. Deswegen lohnt es sich, Methoden zu nutzen, die die eigene Wahrnehmung weiten, den Fokus verschieben, z.B. diese kleine Technik für den Hausgebrauch, mit der man ein Thema auf Veränderung prüfen kann: einfach den Blick wie beim Tagträumen schweifen lassen, also die Augen de­fokussieren, und sich dann fragen: „Was ändert sich?“

2. Psychologische Distanz aufbauen: Wir kommen besser auf kreativere Ideen in Bezug auf neue Herausforde­rungen, wenn wir uns mental locker machen. Eine mögliche Technik: mentale Distanz zu der Sache einnehmen, um die es geht, z.B.: sich vorstel­len, das Problem existiere an einem fernen Ort oder weit in der Zukunft.

3. Mentale Flexibilität trainieren: „Waswäre, wenn ... ein Museum kein Ge­bäude wäre, in das man hineingeht, um Artefakte und Kunstgegenstände anzuschauen, sondern ...?“ Mit solchen Techniken kann man sich darin üben, kreativ die eigenen Denkmuster infrage zu stellen, neue Denkpfade zu beschreiten, in Alternativen zu denken.

Ebene des Fühlens

4. Individuelle Qualitäten wiederentdecken: Wenn man weiß, was einem wirklich wichtig ist im Leben, dann fällt es leichter, sich auf Veränderung einzulassen. Denn dann wird einem klar, dass man oft gerade durch Anpassung an neue Bedingungen die Qualitäten, die einem wichtig sind, wahren kann.

5. Realistischen Optimismus üben: Wer pessimistisch auf sich und seine Leistungen blickt, sich für Misserfolge immer persönlich verantwortlich fühlt, diese generalisiert („Ich kann nichts“, „Das passiert ständig“), Erfolge dagegen eher für zufälliges Glück hält, nimmt sich die Überzeugung, etwas bewirken zu können. Deswegen ist es wichtig, die eigenen Bewertungsmuster öfter zu hinterfragen: Könnte man das auch anders sehen? Von Be­deutung ist hier auch, sich darüber bewusst zu werden, was an einer Situation beeinflussbar ist und was nicht, um sich dann auf die beeinflussbaren Dinge konzentrieren zu können.

6. Emotionen managen: Wenn im Zuge von Veränderungen negative Emotionen aufkommen, hilft Verdrängen nicht, im Gegenteil: Es kann sogar krank machen und einen blockieren. Denn das Unterbewusstsein registriert, dass das Gefühl nicht ausgelebt wurde, und das Gehirn reagiert mit noch heftigeren Reaktionen. Stattdessen bieten sich andere Strategien an. Etwa eine Verschiebung des Fokus auf das, was beeinflussbar ist, und eine bewusste Neubewertung der Situation (siehe Punkt 5).

Ebene des Handelns

7. Proaktivität ausbauen: Sich dauer­haft erfolgreich an neue Bedingungen anpassen, können vor allem jene, die Ver­änderungen früh wahrnehmen (siehe Punkt eins), ambitionierte Ziele daraus ableiten und dann proaktiv tätig werden, die Dinge zu gestal­ten. Dazu gehört ein gelassener Umgang mit dem Scheitern und mit Fehlern, aber auch ein realistischer Umgang mit möglichen Problemen kann uns in einen Modus der Proaktivität bringen.

8. Lösungsorientiertes Handeln stärken: Bei angsteinflößenden Herausforderungen lohnt es sich sehr, lösungsorientiert vorzu­gehen, Strategien auszuarbeiten, Pläne zu schmieden, Schritte zu planen. Wie kommen leichter in solch einen Modus, wenn wir häufiger darüber reflektieren, wann wir bereits derartig vorgegan­gen sind, was diese Situationen von anderen unterschieden hat und was wir daraus lernen konnten.

9. Auf den richtigen motivationalen Fokus setzen: Das Handeln von Menschen unterscheidet sich auch dahingehend, ob sie einen Zugewinn für sich erreichen wollen (promotionsorientiert) oder ob sie Unangenehmes vermeiden wollen (präventionsorientiert). Der Präventionsfokus hat durchaus seine positiven Seiten, hilft er doch beim kritischen, analytischen Denken, der Suche nach Fehlern. Im Promotionsmodus dagegen sind wir besonders mutig, kreativ und proaktiv. Beide sind also wichtig. Wir sollten aber stets wach dafür sein, ob uns gerade der passende Fokus antreibt.

Es lohnt sich an der eigenen Frustrationstoleranz und der entsprechenden Anpassungsfähigkeit zu arbeiten.

Je mehr wir ein Mindset von Freude am Lösen von Problemen und Konflikten entwickeln, desto mehr erleben wir Neues als Chance zum Wachstum und können unsere Stärken und Fähigkeiten weiter ausbauen.

In diesem Sinne, gutes Gelingen und viel Freude bei Ihrer / Deiner inneren Teamgeistförderung. Für weiterführende Informationen, Workshops, Trainings, Personal- und Organsationsenwicklungsthemen sowie zum gemeinsamen Denken, Lenken und Entwickeln bin ich immer gerne für Sie/Dich da.

Passende Termine für unseren Austausch findest Du / finden Sie gleich HIER

Mit herzlichen Grüßen

Ihre / Deine Sabine Gregori


 

Quelle: www.managerseminare.de; Carl Naughton: AQ – Warum Anpassungsfähigkeit die wichtigste Zukunftskompetenz ist. Gabal 2022.; Gra k: Manuela Kordel; © www.trainerkoffer.de

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